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1988 gründeten der Choreograf und Tänzer Sebastian Prantl und die Pianistin
Cecilia Li das Tanz-Atelier Sebastian Prantl. 1999 erfolgte die Umdeutung und
Erweiterung in Tanz Atelier Wien. Bereits in der Urkonstellation des Tanz-Ateliers nahegelegt und auch zukünftig, stehen in den hier erfolgenden Arbeiten die
Aspekte Raum einerseits sowie Musik und bildende Kunst andererseits im
Vordergrund, - wobei zeitgenössischer Tanz stets auf seine Grundlagen hin
erforscht werden soll. In der weiteren Entwicklung widmet man sich den Spezifika
der Raumgestaltung in der abzuleitenden, vorgefundenen Ästhetik.
Zeitgenössischen Tanz auf seine Grundlagen hin zu
erforschen, heißt, sich verstärkt dem Thema Raum und Zeit
zu stellen und sich in der weiteren Entwicklung spezifischen
Raumgestaltungen und Musik zu widmen – diese Medien als
Zeitmesser zu verstehen, als reale Zeiteinheiten zu begreifen, sich erst in zweiter Instanz mit kultureller Ausrichtung und Ästhetik zu beschäftigen. Räume der Inszenierung ohne vorgedachte Bindung an Bühnencharakter werden dabei spezifisch untersucht. In Projektserien (KAIRÓS in[ter]vention, Itinerario / Spazio Divertimento, Land-
BodyScape, Raster, Ikonostasis…) werden thematische Rahmen gespannt – Entwicklungsstufen bedingen eine Intensivierung, die trotzdem den Individuen Freiräume bietet.
Die TänzerInnen bewegen sich in ihrer individuellen Tanzsprache mit erweiterten musikalischen Einfühlungsvermögen mit dem Anspruch stets neue Moleküle wahrzunehmen. Das international zusammengesetzte TänzerInnen-Ensemble tritt
in Form mikroskopischer Herangehensweisen an Klangwelten heran, die
einerseits häufig live von SolistInnen erarbeitet oder von Band zugespielt werden.
Im multikulturellen Gepräge der Tänzer- und MusikerInnen wird die
Unterschiedlichkeit der Erarbeitungsmechanismen genau studiert. Im Verhältnis
von Musik und Choreographie wird somit innerhalb dieser Traditionsreichen
Verbindung (im Spannungsverhältnis zwischen interpretierender Wiederbelebung
und Improvisation) nach Neuem gesucht, die vorgegebenen Gedankengänge und vertrauten „Formen“ immer wieder neu überdacht und ausprobiert.
Erst durch die Abstraktion der beiden im Dialog stehenden Medien Musik und
Tanz kommt es zu interessanten Berührungen – einprägsame Bilder entstehen, Impulse für weitere mögliche Entwicklungen.
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